Hummel-Bummel-Projekt und Biodiversitätspreis

Die Verbandsgemeinde Wallmerod setzt ihre Biodiversitätsstrategie in die Praxis um – schon 270 Maßnahmen sind gestartet. 2024 wurde Wallmerod daher als ‚Aktion Grün Kommune‘ ausgezeichnet.
Zu den vielfältigen Aktivitäten der Verbandsgemeinde Wallmerod im Bereich Klima-, Natur- und Umweltschutz gehört die Biodiversitätsstrategie, aus der bereits 270 Maßnahmen an 200 Standorten mit 21 Ortsgemeinden und 7 Schulen gestartet sind. 2024 wurde Wallmerod daher als ‚Aktion Grün Kommune‘ ausgezeichnet.
Die Biodiversitätsstrategie soll dem Artenschwund und dem Verlust und der Zerstörung der Lebensräume auf lokaler Ebene entgegenwirken. Darüber hinaus möchte die Strategie Lust und Spaß an der Umsetzung biodiversitätsfördernder Maßnahmen machen.
Leitfaden für eine artenreiche Zukunft
„Die Biodiversitätsstrategie der Verbandsgemeinde Wallmerod ist unsere Richtschnur für das nächste Jahrzehnt“, sagte Bürgermeister Klaus Lütkefedder anlässlich der Vorstellung der Biodiversitätsstrategie. Die Verbandsgemeinde Wallmerod hatte mit der Erstellung die Will und Liselott Masgeik-Stiftung aus Molsberg beauftragt, die in Zusammenarbeit mit etlichen lokalen Akteuren einen umfangreichen Maßnahmenkatalog erarbeiten hat. „In dem umfangreichen Werk mit vielen Texten und Karten steckt eine Menge Arbeit mit über 80 Abstimmungsgesprächen, vielen Ortsterminen sowie einer umfangreichen Öffentlichkeitsarbeit, die die Stiftung für die Fertigstellung der Biodiversitätsstrategie erbracht hat“ so Lütkefedder. Schlussendlich konnte ein Pool von über 270 konkreten Maßnahmen an mehr als 200 verschiedenen Standorten innerhalb der Verbandsgemeinde zur Förderung der lokalen Biodiversität erarbeitet werden. Ziel des Projektes war es, alle 21 Gemeinden sowie die sieben Schulen der Verbandsgemeinde und vor allem auch die Bevölkerung für Verbesserungen im Sinne der Biodiversität zu begeistern und so die eine oder andere Maßnahme anzustoßen und durchzuführen.
Knapp 80 Maßnahmen schon realisiert
Neben der kommunalen Flächenkulisse der Ortsgemeinden brachte die Verbandsgemeinde mit den Grundstücken der Schulen und der Verbandsgemeindewerke auch eigene Flächen in das Projekt mit ein. Alle beteiligten Akteure wurden bereits während der Planungsphase darin bestärkt, angedachte Maßnahmen unmittelbar umzusetzen. So konnten mit der Fertigstellung der Biodiversitätsstrategie bereits 79 konkrete Einzelmaßnahmen realisiert werden, was fast ein Drittel der möglichen Gesamtmaßnahmen entspricht. „Durch die unmittelbare Realisierung dieser Einzelmaßnahmen in 16 unserer insgesamt 21 Ortsgemeinden, grenzt sich die Wallmeroder Biodiversitätsstrategie von anderen rein konzeptionell ausgerichteten Strategien ab“ erläutert Klaus Lütkefedder weiter. Hier wurde es geschafft, der Planung unmittelbare Taten folgen zu lassen. „Dies war uns als Auftragnehmer von Anfang an sehr wichtig. Dass wir es schaffen, konkret vor Ort etwas umzusetzen und nicht nur ein Konzept zu erarbeiten, dass dann in der Schublade verschwindet“, ergänzt Manfred Braun als stellvertretender Vorsitzender der Masgeik-Stiftung. Mit der umfangreichen Einbindung der verschiedensten Akteure auf kommunaler Ebene und dem hohen Umsetzungsgrad der abgestimmten Maßnahmen, sind sich die Verbandsgemeinde und die Stiftung einig, kann die Wallmeroder Biodiversitätsstrategie Vorbild auch für andere Verbandsgemeinden bzw. regionale Verwaltungseinheiten sein.
Information und Einbindung vor Ort
Mit der gemeinsamen Öffentlichkeitsarbeit durch den Naturschutzreferenten der Stiftung, Philipp Schiefenhövel, und der Klimaschutzmanagerin der Verbandsgemeinde, Lina Braun, wurde die Bevölkerung über die einzelnen Fortschritte des Projektes informiert. So wurden alle umgesetzten Maßnahmen im Gelände durch einheitliche Schilder kenntlich gemacht und in Kurzform erläutert. Mit einer Artikelreihe zum „Naturschutztipp des Monats“ wurden die verschiedenen Maßnahmen monatlich detailliert in der örtlichen Presse vorgestellt.
Mit dem Hummel-Bummel-Projekt und der unterschiedlichen Pflege der Grünlandflächen der Schulen wurden die Schulen der Verbandsgemeinde intensiv in das Projekt eingebunden. So konnten an allen Schulen des Gemeindegebietes direkte Artenschutzmaßnahmen zugunsten von Mehlschwalbe, Mauersegler oder Fledermaus umgesetzt werden.
Wettbewerb als Anreiz zum Mitmachen
Ein Wettbewerb für einen „Biodiversitätspreis“ wurde ausgerufen, um den Ortsgemeinden aber auch Privatleuten einen zusätzlichen Anreiz zur Beteiligung an dem Projekt zu geben. Der freundschaftliche Wettbewerb soll die Ortsgemeinden motivieren sich den Themen Biodiversität, Klima- und Naturschutz im Rahmen des Biodiversitätskonzeptes zu nähern und konkrete Punkte aus diesem umzusetzen. Als Preisgeld sind 1000 Euro vorgesehen, die auf die vielversprechendsten Projekte dreier Ortsgemeinden aufgeteilt werden. Der Biodiversitätspreis wird seit 2024 im dreijährigen Rhythmus vergeben um diese Maßnahmen anschließend zu evaluieren. „Natürlich können sich auch Privatleute an dem Projekt beteiligen. Wer ein engagiertes Projekt durchgeführt hat, kann dies durch die jeweilige Ortsgemeinde einreichen lassen“, erklärt Bürgermeister Klaus Lütkefedder. Voraussetzung zur Teilnahme: Die Projekte müssen abgeschlossen sein.
Des Weiteren wurde ein gemeinschaftlicher „Aktionstag Biodiversität“ Anfang November etabliert, an dem sich möglichst viele Kommunen und Akteure einen Tag der Umsetzung von biodiversitätsfördernden Maßnahmen widmen.
Für die Erstellung der Biodiversitätsstrategie waren knapp 17.000 Euro veranschlagt, die im Rahmen der Aktion Grün mit 90 Prozent von der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord in Koblenz gefördert wurden.
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