Kaiserslautern – Technik, Geschichte und ein Schluck Bier dazu

Ein Ausflug in den Untergrund des Kaiserbrunnens am Mainzer Tor
Mit Brunnen ist es ein Stück weit wie mit Eisbergen: Was man an der Oberfläche sieht, ist nur ein kleiner Teil des Ganzen. Unterhalb eines jeden Brunnens verbergen sich interessante technische Details, die für den Betrieb und die Funktionsweise des Wasserspiels unerlässlich sind. Und teilweise ganze Technikräume, so wie unter dem Kaiserbrunnen am Mainzer Tor.
Was es dort alles zu entdecken gibt, davon überzeugte sich der zuständige Beigeordnete Manuel Steinbrenner kurz vor Ende der diesjährigen Brunnensaison bei einem Ausflug in den Untergrund. Dort gewährten Norbert Christmann – seit über 20 Jahren im Referat Gebäudewirtschaft zuständig für die 42 Brunnen in der Stadt – und Nelson Fernandes von der Firma Fernandes, die die Elektrik der Brunnen betreut, Einblicke in die Technik des Kaiserbrunnens.
Wenig verwunderlich verlaufen durch den Technikraum zahlreiche Rohre, um die insgesamt 79 Düsen des Kaiserbrunnens zu bedienen. Angetrieben wird das Ganze durch zwei Elektromotoren und zwei leistungsstarke Pumpen, die 450 Kubikmeter Wasser pro Stunde bewegen und das Wasser bis hinauf in die Brunnenfiguren drücken. Dominiert wird der Technikraum von einem brusthohen, rund 15.000 Liter fassenden Becken, in dem das Wasser, das gerade nicht in den Rohren unterwegs ist, zwischengespeichert ist. Das Besondere am Kaiserbrunnen ist aber, dass neben dem üblichen Brunnenwasser, das im Kreislauf verbleibt und ungenießbar ist, auch an drei Stellen Trinkwasser aus den Düsen fließt, das direkt aus der Leitung kommt. Und für besondere Anlässe wie etwa das Altstadtfest besteht sogar die Möglichkeit, aus dem Bierfässchen auf der südlichen Seite des Brunnens Bier oder Wein sprudeln zu lassen. Genutzt wurde das schon lange nicht mehr, allerdings gibt es die Überlegung, diese besondere Darreichungsform des alkoholischen Kaltgetränks im Rahmen des Stadtjubiläums wieder aufleben zu lassen.
Steinbrenner zeigte sich begeistert von der Technik und den vielfältigen symbolischen Aspekten des Brunnens. „Der Kaiserbrunnen ist ein wahres Meisterwerk der Technik und Kunst, das die Geschichte und den Geist unserer Stadt auf beeindruckende Weise widerspiegelt.“ Er sei nicht nur ein technisches Highlight, sondern auch ein Ort des Spiels und der Erholung. Gerade Kinder nutzen den Brunnen häufig als Wasserspielplatz, was den Brunnen zu einem beliebten Treffpunkt für die Bevölkerung macht. „Der Kaiserbrunnen ist ein zentraler Bestandteil unseres Stadtbildes, und es ist faszinierend, zu sehen, wie viele Aspekte in ihm zusammenfließen. Er trägt maßgeblich zur Identität Kaiserslauterns bei.“
Wie Norbert Christmann erläuterte, seien eine regelmäßige Wartung und Reinigung der Technik entscheidend, um die Funktionsfähigkeit des Brunnens sicherzustellen. Alle drei Wochen erfolgt eine Grundreinigung, täglich sind Mitarbeiter des Referats Gebäudewirtschaft unterwegs, um die Brunnen turnusmäßig zu überprüfen. Vor allem im Herbst wird dann vielerorts eine Reinigung von Laub fällig, so auch am Kaiserbrunnen. Doch auch andere Dinge werden hier und da in den Rohrsystemen oder Sieben gefunden, seien es Wasserspritzpistolen, Spielzeugautos oder Babyschnuller.
Der Kaiserbrunnen in Kürze
Der Kaiserbrunnen wurde 1987 von dem Bildhauer Gernot Rumpf geschaffen und stellt eine Vielzahl von Figuren dar, die eng mit der Geschichte Kaiserslauterns verbunden sind – vom Wappentier, dem Hecht, über das Symbol der Wehrhaftigkeit in Form von Elefanten bis hin zur Pfaff-Nähmaschine als Erinnerung an die Industriegeschichte der Stadt. Ebenfalls zu entdecken ist die Maus, das Markenzeichen Rumpfs.
Der Kaiserbrunnen, der am 17. Juli 1987 eingeweiht wurde, hat damals über eine Million DM gekostet. Fast 40 Privatleute und Firmen brachten für seine Errichtung Spenden auf. Die Brunnenschale hat einen Durchmesser von zehn Metern, der Brunnen samt Figuren eine Höhe von fünf Metern.
BU Christmann: Norbert Christmann erläuterte Baudezernent Steinbrenner das komplexe Leitungsnetz im Untergrund des Brunnens.
BU Maus: Die Maus ist das Markenzeichen von Künstler Gernot Rumpf, der den Kaiserbrunnen entworfen hat.
Fotos: Stadt Kaiserslautern
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