Kaiserslautern – Auto-Anteil am Verkehr sinkt

Ergebnisse der Verkehrserhebung der TU Dresden liegen vor

Mit etwa 500 anderen Städten und Gemeinden hat sich Kaiserslautern auch 2023 wieder an der alle fünf Jahre stattfindenden Verkehrserhebung „Mobilität in Städten“ beteiligt um aktuelle Daten zum Verkehrsverhalten der Bürgerinnen und Bürger zu erhalten. Durchgeführt wurde die Erhebung durch die TU Dresden zusammen mit dem Erhebungsinstitut O-Trend aus Leipzig. Insgesamt wurden in Kaiserslautern etwa 1.000 Personen zu ihrem Verkehrsverhalten befragt. Die Stadt bedankt sich bei allen Personen, die an der Befragung teilgenommen haben. Nur durch die Auskunftsbereitschaft der Befragten war es möglich, aktuelle Daten zu erhalten, aus denen Schlüsse für weitere Planungen gezogen werden können.

Zu den nunmehr vorliegenden Ergebnissen gehört die Antwort auf die Frage, welche Verkehrsmittel die Einwohnerinnen und Einwohner von Kaiserslautern für ihre täglichen Wege benutzen. Dabei wurde festgestellt, dass jeweils 50 Prozent der Wege auf das Auto und den Umweltverbund aus Bus und Bahn, Fahrrad und zu Fuß gehen entfallen. Dies bedeutet einen leichten Rückgang der Nutzung des Autos (3,5 Prozentpunkte) gegenüber der letzten Erhebung von 2018. Dementsprechend hat der Umweltverbund um 3,5 Prozentpunkte zugelegt. Während der Anteil von Bus und Bahn auf 8,5 Prozent zurückging, stieg sowohl der Anteil des Radverkehrs (von 6,8 auf 8,3 Prozent) als auch der Anteil des Fußverkehrs (von 29,4 Prozent auf 33,3 Prozent). Die Steigerung der Fußverkehrsanteile ist dabei ein bundesweiter Trend, der unter anderem auf die gestiegene Bedeutung von Home-Office und den damit verbundenen kürzeren Wegen im Umfeld der Wohnung die häufiger zu Fuß zurückgelegt werden, zurückgeht.

Insgesamt werden von den Einwohnerinnen und Einwohnern von Kaiserslautern durchschnittlich 3,2 Wege pro Person und Tag zurückgelegt. Dabei sind etwa 87 Prozent der Bewohner an einem durchschnittlichen Werktag mobil und verlassen ihre Wohnung. Während etwa 19 Prozent aller Haushalte in Kaiserslautern nicht über ein Auto verfügen, gibt es in 52 Prozent der Haushalte ein und in 29 Prozent zwei oder mehr Autos. Diese Autos werden zu zwei Dritteln auf privaten Stellplätzen und zu einem Drittel im öffentlichen Straßenraum abgestellt. Während nur 5,6 Prozent der Pkw einen Elektroantrieb haben, liegt der Anteil bei den Elektrofahrrädern mit fast 15 Prozent deutlich höher.

Bei der Bewertung der allgemeinen Verkehrssituation schneidet der Fußverkehr am besten ab. Fast 67 Prozent stufen die Bedingungen für das Zufußgehen in Kaiserslautern als sehr gut oder gut ein. Die schlechteste Bewertung betrifft den Radverkehr. Hier stufen nur 16,5 Prozent der Befragten die Bedingungen als sehr gut oder gut ein, während fast 35 Prozent diese als mangelhaft oder ungenügend bewerten.

Bei der Betrachtung der unterschiedlichen Wegezwecke, wie beispielsweise Arbeit, Ausbildung, Einkaufen und Freizeit fällt auf, dass es mit 13 Prozent besonders hohe Radverkehrsanteile auf dem Weg zur Arbeit gibt, während das Fahrrad für den Weg zur Ausbildungsstätte (Schule etc.) für nur sieben Prozent aller Fahrten genutzt wird. Hier spielt der öffentliche Verkehr mit 18 Prozent eine deutlich größere Rolle. Mit 55 bzw. 59 Prozent verzeichnet das Auto auf den Wegen zum Arbeitsplatz und zum Einkaufen bzw. zu Dienstleistungen die höchsten Anteile. Hohe Fußgängeranteile von 44 Prozent gibt es vor allem bei den Freizeitwegen.

Betrachtet man die Wegelängen, so zeigt sich, dass Wege bis zu einem Kilometer meist zu Fuß zurückgelegt werden. Der Anteil beträgt hier 77 Prozent. Aber schon bei Wegelängen über einem Kilometer ist das Auto das am Häufigsten genutzte Verkehrsmittel. So beträgt sein Anteil bei Wegen zwischen ein und drei Kilometern 44 Prozent.

Im Vergleich zur letzten Erhebung von 2018 ist festzustellen, dass die Anteile des Autoverkehrs zugunsten von Steigerungen beim Umweltverbund (insbesondere dem Fuß- und Radverkehr) zurückgegangen sind. Dies ist im Hinblick auf die Bemühungen der Stadt zum Umwelt- und Klimaschutz als positiv zu bewerten, da damit auch ein Rückgang der mit dem Autoverkehr verbundenen Belastungen wie zum Beispiel Lärm, Abgase, Unfälle und Platzbedarf einhergeht. Dies entspricht zudem den vom Stadtrat 2018 beschlossenen Zielen des Mobilitätsplans Klima+ 2030. Allerdings ging diese Entwicklung teilweise zu Lasten der Anteile beim Bus- und Bahnverkehr.

Entsprechend der Zielsetzungen des Mobilitätsplanes bedarf es für die Zukunft einer Verstetigung des Trends der Steigerung der Anteile des Umweltverbundes. Wobei ein weiteres Absinken des ÖPNV vermieden bzw. die Anteile von Bus und Bahn wieder gesteigert werden sollten.

Die Ergebnisse der Verkehrserhebung „Mobilität in Städten“ für Kaiserslautern sind als Steckbrief auf der städtischen Homepage unter: LebenWohnenUmwelt/Verkehr&Mobilität/Mobilitätsdaten abrufbar.

Weitere Informationen zu dem Projekt gibt es auf der Homepage der TU Dresden unter www.tu-dresden.de/srv.

BU: In den vergangenen Jahren wurde einiges für den Ausbau des Radverkehrs getan. Mit der Achse Parkstraße/Augustastraße kommt nun auch eine zweite Fahrradstraße im Stadtgebiet dazu. Vor kurzem abgeschlossen wurden die Markierungsarbeiten im Abschnitt der Parkstraße zwischen Schumannstraße und Richard-Wagner-Straße. | Foto: Stadt Kaiserslautern

Datum: 2. Mai 2025|Thema: Kaiserslautern, Top Aktuell|

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