Pirmasens – Gedenkprojekt: Tafel erinnert an das Schicksal von Helena Baer

Dem 85. Jahrestag der Deportation jüdischer Mitbürger ins französische Sammellager nach Gurs gedenkt die Stadt Pirmasens mit der Anbringung einer weiteren Tafel.
Sie erinnert an das Schicksal von Helena Baer, die am 22. Oktober 1940 gemeinsam mit mehr als 6 500 Juden aus Baden und der Saarpfalz in das Lager am Fuß der Pyrenäen verschleppt wurde.
Die ursprünglich aus Essingen bei Landau stammende Helena Baer zog 1901 mit ihrer Familie nach Pirmasens, wo sie gemeinsam mit ihrem Ehemann Albert ein Modegeschäft gründete. Aus der Ehe gingen sechs Kinder hervor, ein Sohn wurde im Vernichtungslager Sobibor ermordet, ein anderer konnte nach Amerika fliehen. Auch Helena Baer plante die Ausreise. Da ihr aber durch die sogenannte Arisierung die Geldmittel für die Auswanderung fehlten, wurde sie 1940 von Pirmasens aus ins 2 000 Kilometer entfernte Gurs am Fuß der Pyrenäen deportiert. Dort starb sie nur wenige Wochen später am 11. November im Alter von 84 Jahren.
Das Schicksal von Helena Baer haben Schüler des Immanuel-Kant-Gymnasiums unter Federführung der Pädagoginnen Laura Hallauer und Steffi Sieber recherchiert und schließlich den Text gestaltet, der über den QR-Code der Gedenktafel abrufbar ist.
Die Deportation ins Lager Gurs war eine der ersten systematischen Verschleppungen von jüdischen Deutschen aus ihrer Heimat. Aus der Pfalz waren mehr als 800 Menschen für die Deportation vorgesehen. Nach gemeinsamen Recherchen des Arbeitskreises „Geschichte der Juden in Pirmasens“ und dem Stadtarchiv wurden insgesamt 47 Pirmasenser Juden dorthin verschleppt. Nur wenige überlebten die Internierung, viele starben entweder vor Ort oder kamen von Gurs aus in weitere Internierungs- und Vernichtungslager.
Auf einen Blick: Der 85. Jahrestag der Deporation nach Gurs ist auch Thema der laufenden Sonderausstellung im Stadtmuseum Altes Rathaus. Unter dem Titel „Als Kinder Ausschwitz entkommen“ wird das bewegende Schicksal der Familie Schwarzschild aus Kaiserslautern dargestellt. Die vom Bezirksverband Pfalz initiierte Ausstellung gründet sich auf Acrylbilder und Skizzen der aus Landau stammenden Künstlerin Monika Kirks. Sie hat aus den Erinnerungen der überlebenden Töchter Margot und Hannelore Schwarzschild eine authentische Bildergeschichte entworfen. Die Ausstellung wird noch bis zum 9. November 2025, gezeigt. Das Stadtmuseum Altes Rathaus, Haupstraße 26, ist dienstags bis sonntags, jeweils von 14 bis 17 Uhr, geöffnet. Kinder und Jugendliche haben in Begleitung Erwachsener (2,50 Euro pro Person) freien Eintritt.
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