Kaiserslautern – Pfaff: Schornstein soll bleiben

Entscheidung zum Kesselhaus wurde vertagt
Mit Leidenschaft und Engagement hat sich der Stadtrat in seiner Sitzung am 11. März mit der Frage beschäftigt, wie mit einem markanten Bauensemble des Pfaff-Geländes umgegangen werden soll. Konkret ging es um das Kesselhaus und den dazugehörigen Schornstein auf dem zentralen Platz des Areals, dem Lina-Pfaff-Platz. Der Schornstein soll bleiben und saniert werden, so das einstimmige Votum des Gremiums (bei zwei Enthaltungen) auf Vorschlag der Verwaltung. Beim Kesselhaus sprach man sich ebenfalls für einen Erhalt aus, vertagte aber die Entscheidung, die angesichts des Erhaltungszustands des Gebäudes keine leichte sein wird.
Die verschiedenen Versuche, das Kesselhaus einer Renovierung und dauerhaften Nutzung zuzuführen, sei es in öffentlicher Regie oder nach einer Vermarktung sind aufgrund der maroden Bausubstanz gescheitert bzw. im vor Ort erkennbaren Status stecken geblieben. Aktuell befinden sich auf dem Platz noch die Reste von drei Seitenwänden (Nord, Ost, West) des Kesselhauses, die mit einer auskragenden Stützenkonstruktion notdürftig statisch gesichert wurden. Aufgrund der Einsturzgefährdung und den in das Umfeld ragenden Konstruktionen verhindert das Kesselhaus damit in seinem jetzigen Zustand auch alle weiteren Sanierungs- oder Erschließungsmaßnahmen auf dem Lina-Pfaff-Platz.
Ein Lösungsvorschlag für dieses Problem wurde dem Rat von der Verwaltung unterbreitet: Um die Handlungsfähigkeit wieder herzustellen, bietet sich ein an der Historie des Kesselhauses orientierter Rückbau der vorhandenen Bausubstanz durch intensive Dokumentation, vorherige 3D-Vermessung und sorgfältiger Abtrag aller charakteristischer Formsteine mit anschließender Einlagerung an. Hierbei sollen z. B. Sockelformsteine, Fenster- und Türleibungs-, Brüstungs- und Sturzformsteine, Wandpfeiler, Eckpfeiler sowie Ortgangformsteine erhalten werden, um diese für einen Wieder(Neu-)aufbau mit analoger Kubatur wiederzuverwenden. Dadurch wäre der Platz vorübergehend frei für die dringend notwendigen Bodensanierungsmaßnahmen und die weitere Erschließung. Mit der Lösung konnte sich der Rat anfreunden, vertagte jedoch die Entscheidung, um zunächst weitere Möglichkeiten zur kostengünstigeren Umsetzung oder Verbesserung der Vermarktungssituation zu eruieren.
Eine zehnseitige Darstellung der komplexen baulichen Situation rund um das Kesselhaus und den beschriebenen Lösungsweg finden alle Interessierte im Ratsinformationssystem unter der Stadtratssitzung vom 11. März (TOP Ö16).
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