Keine Verlängerung des Abo-Vertrags, nur weil Raten offen sind

Gericht gibt Verbraucherzentrale recht
- Die Behauptungen der PVZ (Pressevertriebszentrale GmbH & Co. KG), wonach ein Abo-Vertrag bei Nichtzahlung unterbrochen wird und sich dadurch verlängert, sind irreführend.
- Der Kündigungstermin verschiebt sich nicht durch eine Nichtzahlung.
- Auch die Aussage der PVZ, sie habe „nur auf Anweisung gehandelt“, entlastet sie nicht.
Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz e.V. hat gegen die falsche Rechtsauffassung der Pressevertriebszentrale (PVZ) geklagt – und vor dem Landgericht Lübeck Recht bekommen (Urteil des LG Lübeck vom 15.07.2025, Az. 13 O 35/24). Das Urteil ist allerdings noch nicht rechtskräftig.
Der Fall:
Eine Verbraucherin hatte ein Zeitschriften-Abo abgeschlossen. Als sie das Abo kündigte, erhielt sie von der PVZ folgende E-Mail: „Da Sie Ihre Bezugsgebühren nicht bezahlt haben, wurde die Belieferung vorübergehend eingestellt. Die Zeit der Unterbrechung wird nicht berechnet, sie führt jedoch zur Verschiebung des Kündigungstermins. Die Belieferung wird wieder aufgenommen, sobald Sie den Rückstand ausgeglichen haben. Die Kündigung wird Ihnen bestätigt, sobald Ihre Zahlung bei uns eingegangen ist.“
Das Landgericht Lübeck stellte klar: Ein Zeitschriften-Abo wird in der Regel für einen bestimmten Zeitraum abgeschlossen – inklusive Lieferung. Eine Verlängerung tritt nur ein, wenn der Vertrag sich durch eine entsprechende Klausel in den AGB bei nicht rechtzeitiger Kündigung automatisch verlängert.
Im vorliegenden Fall hatte die Verbraucherin jedoch fristgerecht gekündigt. Eine Vertragsverlängerung aufgrund von Nichtzahlung ist rechtlich unzulässig. Die gegenteilige Darstellung der PVZ sei daher irreführend.
Die PVZ erklärte, sie habe das Schreiben lediglich „auf Anweisung“ im Rahmen ihrer Verwaltungstätigkeit als Auftragsverarbeiter erstellt. Sie verwies dazu auf folgenden Hinweis im Schreiben: „Dieses Schreiben wurde auf Anweisung im Rahmen unserer Verwaltungstätigkeit als Auftragsverarbeiter für Ihren Vertragspartner, die Firma ….., erstellt.“ Das Gericht bewertete dies jedoch anders: „Die Beklagte ist im eigenen Namen aufgetreten und hat eine eigene geschäftliche Handlung, nämlich den Hinweis, getroffen“, so das Landgericht Lübeck. Daher, so das Gericht weiter, haftet die PVZ für den Inhalt des Schreibens.
VZ-RLP
Aktuelle Beiträge
2. Dezember 2025
Events
Jazz an Neujahr mit der Bluenote Big Band
1. Januar 2026 - 19:00 Uhr bis 22:00 Uhr
BUNT GEMISCHT
8. Mai 2023
15. November 2024
3. März 2025
1. Februar 2025
21. Juli 2023
17. April 2024
25. August 2025
21. Juni 2025
31. Januar 2022
8. November 2025
10. Mai 2023
18. Dezember 2023
5. Februar 2025
30. März 2023
25. April 2023
23. Februar 2025
20. Februar 2024
21. Juni 2023
21. April 2025
27. Mai 2024
11. Oktober 2025
24. Juli 2025
30. August 2025
11. Oktober 2023
14. August 2020
21. Juni 2023
11. Februar 2021
9. November 2025
14. September 2023
3. August 2023
11. Oktober 2025
8. Februar 2021
25. Juli 2023
29. September 2023
5. April 2023
16. Dezember 2022
26. Juli 2025
1. Oktober 2021


