Pirmasens – Weiße Flocken zu Wochenbeginn: Stadt erinnert an Räumpflicht

Der Wirtschats- und Servicebetrieb der Stadt Pirmasens ist auf den Winter gut vorbereitet: In einer Halle auf dem Fuhrparkgelände am Innweg lagern bis zu 1 000 Tonnen Streumaterial. WSP-Mitarbeiter Sebastian Küchler ist einer von zwölf Fahrern, die bei Eis und Schnee mit schwerem Gerät im Einsatz sind. (Foto: Stadt Pirmasens / Andreas Becker) | Pressemitteilung Pirmasens

Mit dem ersten Schneefall wird es zu Wochenbeginn winterlich in der Südwestpfalz.

Die Mitarbeiter des Wirtschafts- und Servicebetriebes der Stadt Pirmasens (WSP) sind bestens vorbereitet, um Eis und Schnee die Zähne zu zeigen. Auch die Bürger sind in der Pflicht, die Verkehrssicherheit, vor allem für Fußgänger zu gewährleisten. Darauf macht die Stadtverwaltung aufmerksam.

Jeder private Grundstückseigentümer hat in Pirmasens entsprechend der gültigen Straßenreinigungssatzung die Räum- und Streupflicht für die Bürgersteige und Gehwege. Das Trottoir muss in einer Breite von 1,50 Meter entlang des Grundstückes bis 6.30 Uhr in verkehrssicherem Zustand sein. Dies gilt nicht nur für bebaute, sondern auch für unbebaute Grundstücke innerhalb der geschlossenen Ortslage. Wenn es das Wetter erforderlich macht, müssen Schneeräumen und Streuen mehrmals am Tage, bis 20 Uhr, wiederholt werden. Gefrorener oder festgefahrener bzw. festgetretener Schnee muss losgehackt und beseitigt werden. Der weggeräumte Schnee ist so zu lagern, dass der Verkehr auf den Fahrbahnen und Gehwegen nicht beeinträchtigt wird. Straßenrinnen, Entwässerungsanlagen, Durchlässe und Gräben müssen frei bleiben, damit das Oberflächenwasser (besonders bei Tauwetter) abfließen kann. Ebenfalls freizuhalten sind die Hydranten. Glätte wird durch Streuen von abstumpfenden Stoffen, z.B. Sand, beseitigt. Auftaumittel dürfen nur verwendet werden, wenn sie unschädlich sind. Um Schäden jeglicher Art zu vermeiden, sollten maximal zehn Gramm pro Quadratmeter, das ist etwa ein halber Esslöffel Auftaumittel pro Quadratmeter gestreut werden. Gut geeignet ist eine Mischung aus Salz und Sand im Verhältnis 1:10. Bei Grünstreifen und Baumscheiben ist aus Gründen des Umweltschutzes besondere Vorsicht bei Verwendung von Auftaumitteln geboten. Hier sollten nach Möglichkeit nur abstumpfende Streumittel, z. B. Rheinsand, verwendet werden.

Zum Schluss noch ein Hinweis: Wer seiner Streupflicht nicht nachkommt riskiert eine kostenpflichtige Verwarnung oder ein Bußgeld. Gebrechliche Personen oder Bürger die krank, in Urlaub sind oder beispielsweise wegen eines frühen Dienstbeginns nicht in der Lage sind ihrer Streupflicht nachzukommen, sollten deshalb rechtzeitig daran denken anderen Personen diese Arbeit zu übertragen.

Winterdienst in Zahlen:

 

Mitarbeiter:

Handstreudienst: rund 60 Personen

Fahrer: 12 (inklusive unserer WSP-Mitarbeiter Werkstatt, die zur Not als Fahrer einspringen können)

Insgesamt sind im Winterdienst direkt etwa 80 Personen eingebunden (inklusive Einsatzleitung, Sachbearbeitung, Kontrolleure, Schlosser).

Was wird gestreut:

Handstreudienst: Sand-Salz-Gemisch (aus Umweltgründen)

Fahrbahn: Feuchtsalz (FS 30)

Salzvorrat: Möglichkeit um circa 1 000 Tonnen Streumaterial zu lagern. Wie in den vergangenen Jahren hat die Stadt eine Art Rahmen­vertrag abgeschlossen. Das bedeutet, dass eine Belieferung innerhalb von 24 Stunden ohne Mehrkosten erfolgt.

Verbrauch:

Salz:

Sand:

Einsatztage:

2009/2010

1.912 to

192 to

36

2010/2011

1.814 to

181 to

38

2011/2012

555 to

100 to

37

2012/2013

1.600 to

200 to

35

2013/2014

61 to

12 to

4

2014/2015

1.400 to

150 to

32

2015/2016

543 to

   25 to

12

2016/2017

799 to

32 to

18

2017/2018

760 to

39 to

13

2018/2019

917 to

65 to

17

2019/2020

150 to

17,5 to

5

2020/2021

    1.250 to

180 to

30

2021/2022

300 to

25 to

10

2022/2023

410 to

31 to

11

Bei den Einsatztagen handelt es sich um „richtige“ Einsatztage, d. h. nicht nur um das Abstreuen von einzelnen glatten Stellen.

Der Winter 2022/2023 war besonders am dritten Wochenende im Januar zu bemerken. Im Stadtgebiet gab es stellenweise bis zu 20 Zentimeter Schnee. Innerhalb von wenigen Tagen gab es Temperaturschwankungen von 10 Grad hin zu minus 10 Grad und dies oft begleitet von Sturm, Starkregen aber auch starkem Schneefall. Eine Herausforderung für den Winterdienst und seine Mitarbeiter. Das Fazit des Winterdienstes: Die städtischen Mitarbeiter mussten zum einen nicht viele Einsätze fahren, dafür standen jedoch rund 40 Kontrollfahrten an. Hierbei werden eventuelle bzw. tatsächliche Glättestellen im Stadtgebiet betreut.

Verbrauch pro Tag:

Witterungsabhängig

normaler Streutag bisher ca. 55 to

seit Einführung FS ca. 38 to

Einsatzzeiten:

Montag bis Samstag:

Fahrer ab 4.30 Uhr

Handstreudienst ab 5.00 Uhr

Sonn- und Feiertage:

Fahrer ab 5.30 Uhr

Handstreudienst ab 6.00 Uhr

Fahrzeuge u. Geräte:

6 LKW

2 Unimog

mehrere Sonderfahrzeuge wie Geräteträger, kleine Allradschlepper, Kleintraktoren, Baggerlader usw.

 

Seit dem Winter 2005/2006 werden die Fahrbahnen mit Feuchtsalz bestreut. Dazu wurden an den Streugeräten zusätzlich Soletanks angebracht. Das Trocken im Streuer mitgeführte Salz wird während der Ausbringung am Streuteller durch diese Sole befeuchtet. Vorteile sind geringere Wehverluste, schnellere und bessere Tauwirkung und deutlich verringerter Salzverbrauch. Diese Maßnahme ist Teil des am 13. November 2006 vom Stadtrat beschlossenen Aktionsplanes zur Verringerung der Feinstaubbelastung in der Stadt und damit ein Beitrag zum vorbeugenden Gesundheitsschutz sowie ein Beitrag zur Reduzierung der Kosten, wie Bürgermeister Michael Maas ergänzt. Aus logistischen und wirtschaftlichen Gründen wird die Sole nicht fertig bezogen, sondern im Städtischen Fuhrpark selbst hergestellt. Dazu wurde eine Soleaufbereitungsanlage und ein 20 000 Liter-Lagertank installiert.

Es werden insgesamt ca. 240 km Straße betreut (in Stufe 1 bis 3). Im Regelfall muss jede Fahrspur einzeln geräumt und bestreut werden, d.h. bei einmaligem Betreuen sind von den Streufahrzeugen ca. 480 km zu befahren. Im Handstreudienst werden ca. 170 Tm² betreut. Ein „durchschnittlicher Winterdiensteinsatz“ dauert ca. 3 bis 4

Stunden. Danach gehen die städtischen Mitarbeiter wieder an ihre reguläre Arbeit (wochentags). Sonn- und Feiertags können sie dann nach Hause gehen, müssen allerdings im Regelfall in Bereitschaft bleiben, d.h. nach Alarmierung durch die Einsatzleitung haben sie innerhalb kurzer Zeit wieder in ihrem Winterdienstrevier zu sein bzw. mit dem Streufahrzeug auszurücken. Eine große Bitte haben die Fahrer an die Pirmasenser: Durchfahrten für die Räum- und Streufahrzeuge freihalten.

                                                                          

Datum: 27. November 2023|Thema: Top Aktuell|

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