Fruchthalle Kaiserslautern als Demokratie-Ort ausgezeichnet

Festakt auf Einladung des Landtags – Symbolisches Redepult am Schillerplatz aufgestellt
Die Fruchthalle Kaiserslautern ist vom Landtag Rheinland-Pfalz als „Ort der rheinland-pfälzischen Demokratiegeschichte“ ausgezeichnet worden. Landtagspräsident Hendrik Hering betonte bei der Festveranstaltung die zentrale Rolle der Pfalz und ihrer Provisorischen Regierung bei der Reichsverfassungskampagne 1849 als dem Versuch, die Anerkennung der demokratisch geprägten Paulskirchenverfassung durchzusetzen.
Ein bronzenes Redepult kennzeichnet nun als Auszeichnungsobjekt die Fruchthalle als herausragenden Demokratieort in Rheinland-Pfalz. Die Auszeichnung „Ort der rheinland-pfälzischen Demokratiegeschichte“ wird vom Landtag Rheinland-Pfalz zweimal jährlich verliehen. Dabei werden zentrale Orte der Demokratiegeschichte des Bundeslandes ausgezeichnet. Dies waren bisher die Mainzer und die Bergzaberner Republik sowie das Hambacher Schloss.
Landtagspräsident Hendrik Hering sagte: „Im Mai 1849 tagten an diesem Ort, der Fruchthalle in Kaiserslautern, die Mitglieder der Provisorischen Regierung der Pfalz. Dieses recht kurzfristig eingesetzte Provisorium entstand als Reaktion darauf, dass Bayern – zu dem die Pfalz damals gehörte – die vom Paulskirchenparlament erarbeitete Reichsverfassung nicht anerkennen wollte. Diese Verfassung ist ein Meilenstein der deutschen Demokratiegeschichte, denn in ihr wurden erstmals Demokratie, Bürger- und Freiheitsrechte sowie eine deutsche Nationalstaatlichkeit festgeschrieben.“ Viele der frühen demokratiegeschichtlichen Ereignisse hätten in der Pfalz ihre Heimat gehabt. Besonders erfreulich sei es, wenn die dazugehörigen Orte bis heute vorhanden seien – wie etwa die Fruchthalle in Kaiserslautern, wodurch die Geschichte im wahrsten Sinne des Wortes erleb- und erfahrbar werde, so der Landtagspräsident.
„Es erfüllt uns mit großer Freude, dass die Fruchthalle als Ort der Demokratiegeschichte gewürdigt wird“, so Oberbürgermeisterin Beate Kimmel. Sie stehe nicht nur für die bewegte Vergangenheit unserer Stadt, sondern auch für den Mut der Menschen, für Freiheit und Mitbestimmung einzutreten. „Dieses Erbe ist uns Verpflichtung und Ansporn zugleich: Demokratie lebt davon, dass wir sie jeden Tag gestalten und verteidigen – in unserer Stadt, in unserem Land und in unserem gemeinsamen Miteinander.“
Der Journalist Mirko Drotschmann („MrWissen2Go“) präsentierte im Rahmen der Abendveranstaltung die Geschichte der Provisorischen Regierung der Pfalz und deren Bedeutung für unsere Demokratie. In einer Podiumsdiskussion debattierten die Schriftstellerin Tanja Kinkel, Tim Müller, Referent „Demokratieland Rheinland-Pfalz“ bei der Landeszentrale für politische Bildung, und Bernd Klesmann, wissenschaftlicher Leiter von Stadtmuseum und Stadtarchiv in Kaiserslautern. Im Anschluss wurde vor der Fruchthalle an der Ecke des Schillerplatzes von Hering und Kimmel das symbolische Redepult enthüllt.
Die Veranstaltung war eine Kooperation von Landtag Rheinland-Pfalz, der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz sowie der Stadt Kaiserslautern. Durch den Abend führte Moderatorin Sofia Kats.
Hintergrund: Das Hambacher Fest
Im Mai 1849 gründete sich in Kaiserslautern die „Provisorische Regierung der Pfalz“. Ziel des Pfälzer Aufstands war die Verteidigung der Paulskirchenverfassung, die Freiheit, Stärkung der Menschen- und Bürgerrechte sowie die Schaffung eines deutschen Nationalstaats forderte. Erarbeitet wurde diese vom ersten gesamtdeutschen Parlament, das sich in der namensgebenden Paulskirche in Frankfurt am Main traf.
Die Provisorische Regierung der Pfalz konnte sich nur wenige Wochen halten, da sie den anrückenden preußischen Truppen wenig entgegenzusetzen hatte. Im Juli 1849 fand die Reichsverfassungskampagne ihr Ende. Die Provisorische Regierung wählte als ihren Tagungsort die Fruchthalle in Kaiserslautern, die in den Jahren 1843 bis 1846 im Stil der Renaissance erbaut wurde.
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