Demografiebericht der Stadt Kaiserslautern 2024

Referat Stadtentwicklung stellte Ergebnisse vor

Das Referat Stadtentwicklung der Stadtverwaltung Kaiserslautern hat mit Zuarbeit des Referats Digitalisierung und Innovation den Demografiebericht 2024 erarbeitet. Vorgestellt wurde der Bericht am Montag, 28. April 2025, im Stadtrat. Als Datengrundlage diente das Kaiserslauterer Melderegister (Stand 31. Dezember 2023). Der Demografiebericht enthält die Struktur und die Entwicklung der Bevölkerungszahlen in der Gesamtstadt sowie in weiteren räumlichen Gliederungsebenen. Es ist geplant, den Bericht in regelmäßigen Abständen zu ergänzen und zu aktualisieren.

„Wir sind eine Universitätsstadt mit jungen Menschen“, äußerte Oberbürgermeisterin Beate Kimmel in der Stadtratssitzung. „Dass wir voraussichtlich auch weiterhin Großstadt bleiben werden, spricht für die Attraktivität unserer Stadt.“ Aus dem Demografiebericht lassen sich nun mögliche zukünftige Entwicklungstendenzen ableiten, die sowohl für die städtebauliche Entwicklung als auch für die Fachplanungen als Grundlage herangezogen werden können. Der Stadtverwaltung und dem Stadtrat soll die Datensammlung bei zukünftigen Entscheidungen hilfreich sein. Ein noch zu erarbeitendes Demografiekonzept soll auf dem Demografiebericht aufbauen.

Kaiserslautern ist eine Großstadt, in der trotz kleinerer Schwankungen in den letzten 10 Jahren die Anzahl der Einwohnerinnen und Einwohner mit Haupt- und Nebenwohnsitz kontinuierlich über 100.000 lag. Zum 31. Dezember 2023 lag der Bevölkerungsstand laut Melderegister bei 103.612 Personen, wovon 101.961 Personen einen Hauptwohnsitz haben.

Im Jahr 2023 sind mehr Sterbefälle als Geburten zu verzeichnen, doch aufgrund internationaler Zuzüge zeigt der Demografiebericht eine leicht positive Bevölkerungsentwicklung. Ein besonders hoher positiver Wanderungssaldo – das heißt, mehr Zuzug als Fortzug – ist in der Gruppe der 18- bis 24-Jährigen zu erkennen, in der vor allem Personen aus Deutschland (65 Prozent), Indonesien, Indien, Rumänien und Bulgarien zuziehen und zu der auch Studierende gehören. Es gibt einen negativen Binnenwanderungssaldo, was bedeutet, dass mehr Menschen aus Kaiserslautern in eine andere Gemeinde innerhalb Deutschlands ziehen als umgekehrt. Die meisten innerdeutschen Zuzüge aller Altersgruppen kommen aus Rheinland-Pfalz (40 Prozent), die meisten Zuzüge aus dem Ausland aus Syrien. Leicht negative Wanderungssalden sind bei den 0- bis 9-Jährigen sowie bei den 30- bis 44-Jährigen zu beobachten – vermutlich junge Familien.

Seit dem Jahr 1975 verzeichnet Kaiserslautern insgesamt eine leicht rückläufige Bevölkerungsentwicklung. Nach der Wiedervereinigung stieg die Bevölkerungszahl deutlich an, sank in den darauffolgenden Jahren jeweils minimal und verzeichnet einen deutlichen Abfall zur Einführung der Zweitwohnungssteuer im Jahr 2009. Mit Ausnahme des Zeitraums der COVID19-Pandemie ist aber seit etwa 2011 wieder eine positive Bevölkerungsentwicklung zu verzeichnen. Kaiserslautern wird vorerst Großstadt bleiben, vermutlich wird die 100.000-Einwohner-Grenze hinsichtlich der Personen mit Hauptwohnsitz zukünftig jedoch mehrfach über- und unterschritten.

Kaiserslautern ist eine junge Stadt, das Durchschnittsalter liegt mit 43 Jahren zwei Jahre unter dem rheinland-pfälzischen Durchschnitt. Der Grund hierfür ist die große Anzahl an jungen Erwachsenen, was vermutlich durch die Universität, die Hochschule, IT- und Technologieunternehmen sowie durch die Zuwanderung Geflüchteter bedingt ist. Der Anteil der Kinder und Jugendlichen an der gesamten Stadtbevölkerung liegt hingegen teilweise unter dem rheinland-pfälzischen Durchschnitt.

Auffällig häufig vertreten sind aber nicht nur die Geburtenjahrgänge 1986 bis 2004, sondern auch 1952 bis 1971. Der Anteil der „jungen Alten“ von 65 bis 79 Jahren ist im Vergleich zu anderen kreisfreien Städten eher hoch. Die Personenanzahl der über 80-Jährigen liegt zwar noch unter rheinland-pfälzischem Durchschnitt, doch eine deutliche Steigerung der Hochbetagten ist zu erwarten. Damit altert Kaiserslautern auch.

Kaiserslautern ist mit über 150 verschiedenen Nationalitäten eine internationale Stadt. Der Anteil der Personen mit nichtdeutscher Staatsangehörigkeit liegt über dem rheinland-pfälzischen Durchschnitt und ist besonders in der Gruppe der 19- bis 37-Jährigen überdurchschnittlich hoch, was auch auf die Universität und die Hochschule zurückzuführen sein kann. Die größte Gruppe der ausländischen Bevölkerung bilden Syrerinnen und Syrer, gefolgt von Ukrainerinnen und Ukrainern.

In den verschiedenen Stadtteilen und Ortsbezirken ist eine unterschiedliche Entwicklung der Bevölkerungszahl zu beobachten. So ist 2023 in der Hälfte der Gebiete ein Bevölkerungsverlust zu verzeichnen, in anderen Stadtteilen jedoch ein hoher Zuwachs der Bevölkerung – so vor allem in der Universitätswohnstadt, in der Innenstadt Südwest und in Siegelbach. Die Verteilung der Altersgruppen in den verschiedenen Gebieten ist teilweise auf das Wohnverhalten von Studierenden, Neubauaktivitäten und Senioren- oder Pflegeeinrichtungen zurückzuführen. So ist beispielsweise der Anteil der unter 6-Jährigen am höchsten in Siegelbach-Nord, wo sich ein Neubaugebiet befindet. Der Anteil der älteren Bevölkerung ist in den äußeren Stadtgebieten tendenziell höher als im Innenstadtbereich.

Der gesamte Demografiebericht der Stadt Kaiserslautern 2024 ist auf der Website www.kaiserslautern.de unter „Serviceportal > Online-Service > Verwaltung, Wahlen & Politik > Ratsinformationssystem“ im Kalender unter der Stadtratssitzung vom 28. April 2025 unter TOP3 abrufbar.

Stadt Kaiserslautern

Datum: 14. Mai 2025|Thema: Kaiserslautern, Linkedin, Top Aktuell|

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