Neue Windenergieanlage: Aller guten Dinge sind manchmal vier

Neue Windenergieanlage:
Aller guten Dinge sind manchmal vier
Die drei Windenergieanlagen auf dem Gelände der ZAK prägen seit Ende der 90er Jahre den Blick auf das Abfallwirtschaftszentrum. Zuletzt wurden 2014 die drei Anlagen durch eine effizientere Anlagengeneration ersetzt. Spätestens bis Februar 2028 soll nun eine weitere, neue Anlage auf der Grenze zwischen Betriebsgelände und Staatsforst errichtet werden. Der erzeugte Strom soll vorrangig in das allgemeine Verteilnetz eingespeist werden. Die Investitionskosten belaufen sich insgesamt auf rund elf Millionen Euro.
Die Verträge sind geschlossen, der Pachtvertrag mit Landesforsten Rheinland-Pfalz unterschrieben und der Zuschlag der Bundesnetzagentur zur gesicherten Einspeisevergütung für 20 Jahre erteilt. Läuft alles nach Plan, wird spätestens im Februar 2028 die vierte Windenergieanlage der ZAK in Betrieb gehen. Das Projekt wird von der ZAK als wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll erachtet und neben der Dekarbonisierung der Energieversorgung auch einen Beitrag zur strategischen Unabhängigkeit von Energie- und Ressourcenimporten in der Region leisten.
Die neue Windenergieanlage vom Typ Vestas EnVentus V 162, die im nördlichen Teil des Betriebsgeländes errichtet werden soll, verfügt über eine Leistung von 7,2 Megawatt. Die Nabenhöhe beträgt 169 Meter, der Rotordurchmesser 162 Meter. Insgesamt wird ein Jahresertrag von rund 12,6 Millionen Kilowattstunden prognostiziert. Das entspricht einem Jahresbedarf von etwa 4.200 Privathaushalten.
Die drei im Jahr 1999 in Betrieb genommenen Windenergieanlagen der Baureihe Enercon E-44 wurden 2014 einem „Repowering“ unterzogen. Eigentümer ist als Mieterin der ZAK die Blue Elephant Energy AG aus Hamburg. Ein von der ZAK beauftragtes Windgutachten für das Gelände des Abfallwirtschaftszentrums aus dem Jahr 2012 hatte dem Standort bereits damals eine gute Prognose und Windhöffigkeit und somit eine hohe Eignung für die Nutzung der Windkraft bescheinigt.
Bei den aktuell in Betrieb befindlichen Windkraftanlagen handelt es sich um den Typ Vestas V112. Die Anlagen haben eine Leistung von jeweils 3,0 Megawatt. Die Nabenhöhe beträgt 140 Meter, der Rotordurchmesser 112 Meter. Pro Jahr werden von den drei alten Anlagen bereits etwa 17 Millionen Kilowattstunden Strom in das Netz eingespeist. Auf diese Weise wird genug Strom für die Deckung des Jahresbedarfs von rund 5.500 privaten Haushalten erzeugt. Die neu zu errichtende vierte Anlage wird von der ZAK selbst errichtet und betrieben.
Die ZAK wird damit neben der Nutzung von fester Biomasse und Biogas als Energieträger zur Erzeugung von Strom und Fernwärme sowie der Nutzung der Sonnenenergie in ihren PV-Anlagen auch die Nutzung der Windenergie ausbauen. Damit verfügt die ZAK, die sich nach Aussagen des ZAK-Vorstands Jan Deubig als Vorreiterin und Rückgrat der regionalen Energiewende sieht, über ein umfangreiches Portfolio zur Versorgung der Region mit erneuerbarem Strom und Wärme, das auch grund- und spitzenlastfähig ist. Zukünftig könnte dieses im Rahmen des ZAK-Managementsystems noch durch Großspeicher ergänzt werden. Mit der vierten Windenergieanlage erhöht sich die Stromerzeugung am Standort auf insgesamt 55 Millionen Kilowattstunden. Damit könnten knapp 17.800 Haushalte, rein rechnerisch also gut ein Drittel des Strombedarfs der privaten Haushalte der Stadt Kaiserslautern, mit grünem Strom versorgt werden.
Jan Deubig beschreibt den Standort der ZAK als ideal geeignet für die Errichtung der vierten Anlage, denn hier sei das entsprechende Knowhow vorhanden und es seien, was auch das sehr kurze Genehmigungsverfahren gezeigt habe, keine Konfliktpotentiale vorhanden. In diesem Zusammenhang dankt der ZAK-Vorstand ausdrücklich der zuständigen Umweltministerin Katrin Eder und der Forstverwaltung für die konstruktive Unterstützung und Begleitung des Projektes.
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