Neuer Schulhof am Gymnasium am Rittersberg offiziell eingeweiht

Jahrelange Mühe hat sich ausgezahlt
Am allerletzten Schultag vor den Weihnachtsferien hat sich das Gymnasium am Rittersberg selbst ein besonders schönes Weihnachtsgeschenk gemacht. Mit einer großen Feierstunde wurde am 19. Dezember endlich der neugestaltete Schulhof offiziell eingeweiht. Bereits 2019 hatte sich eine Projektgruppe (RBGreen) an der Schule gebildet, die die Umgestaltung zum Ziel hatte. Nach Jahren der Planung und des Wartens und nach mehreren Monaten Bauzeit steht den Schülerinnen und Schülern nun ein moderner, klimaangepasster und vielseitig nutzbarer Schulhof zur Verfügung, der bei der Schulgemeinschaft bereits sehr gut ankommt – oder wie es ein langjähriger Mitstreiter der Projektgruppe formulierte: „Sieht mega aus“.
Der bisher stark versiegelte Schulhof wurde auf Basis der Pläne von RBGreen unter Federführung des städtischen Grünflächenreferats umfassend umgestaltet. Ziel war es, die Aufenthaltsqualität deutlich zu steigern, mehr Grün in den Schulalltag zu bringen und Raum für Bewegung, Rückzug und Begegnung zu schaffen. Im Zuge der Umgestaltung wurden rund 561 Quadratmeter Asphalt zurückgebaut und durch begrünte Flächen, wassergebundene Decken und Rasenfugen ersetzt. Insgesamt entstanden etwa 278 Quadratmeter neue Pflanzflächen, ergänzt durch 17 neu gepflanzte Bäume, darunter Dachbäume, Hochstämme und Spalierobst. Neue Spiel- und Bewegungsangebote wie eine XXL-Hängematte, eine Slackline, Tischtennis- und Basketballflächen sowie ein fest installierter Sonnenschutz sorgen für Abwechslung und Schatten. Sitzblöcke, Jugendbänke und kommunikative Bereiche laden zum Verweilen ein. Zudem bietet der Schulhof Raum für gemeinschaftliche Aktionen wie den Bau eines Insektenhotels oder die Verarbeitung von Obst aus eigener Ernte.
Die Bauarbeiten begannen planmäßig am 9. Juli. Aufgrund einer erweiterten Kampfmitteluntersuchung und der aufwendigen Entsorgung belasteten Bodens kam es zu Mehrkosten und zeitlichen Verzögerungen, der Großteil der Arbeiten konnte jedoch im vorgesehenen Zeitraum abgeschlossen werden. Die letzten Pflanzungen erfolgten aus vegetationstechnischen Gründen Anfang November. Die Baukosten beliefen sich auf rund 356.000 Euro brutto, finanziert über das Kommunale Investitionsprogramm Klimaschutz und Innovation (KIPKI).
Oberbürgermeisterin Beate Kimmel betonte bei der Einweihung die Bedeutung des Projekts für Schule und Stadt: „Der neue Schulhof zeigt, wie wichtig es ist, Lernorte auch als Lebensräume zu denken. Hier ist ein Ort entstanden, der Bewegung, Begegnung und Erholung ermöglicht und gleichzeitig einen Beitrag zum Klimaschutz leistet. Dass die Schülerinnen und Schüler ihren Schulhof so positiv annehmen, ist das schönste Lob für alle Beteiligten.“ Kimmel bedankte sich bei den zahlreichen Ideengebern und Förderern des nunmehr über sechs Jahre laufenden Projekts, auch für die notwendige Frustrationstoleranz.
In diesem Sinne äußerte sich auch Umwelt- und Baudezernent Manuel Steinbrenner, der den Modellcharakter der Maßnahme hervorhob. „Weniger Asphalt, mehr Grün, mehr Aufenthaltsqualität – genau diesen Weg wollen wir weitergehen. Der Schulhof am Rittersberg ist ein gutes Beispiel dafür, wie Entsiegelung, Biodiversität und Alltagstauglichkeit zusammengebracht werden können.“ Der neugestaltete Schulhof sei nun der schönste der Stadt und werde, so der Beigeordnete, als Vorbild für weitere Entsiegelungsprojekte dienen. Bereits im kommenden Jahr ist die Neugestaltung des Schulhofs der Grundschule Pfaffenwoog in Erfenbach vorgesehen. Weitere Schulen haben bereits Interesse signalisiert.
Die Initiative RBGreen hatte seit 2019 mit verschiedenen Institutionen – wie dem Fachbereich Kommunikationsdesign der Hochschule Trier, dem Fachbereich Raum- und Umweltplanung der RPTU Kaiserslautern, dem Fachbereich Geographie der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz und dem Fachbereich Landschaftsarchitektur und Transformation der TU München – ein Konzept für eine nachhaltige und zugleich klimafreundliche Umgestaltung des Schulhofs erarbeitet. Auch unter anderem die Bau AG, die Stadtentwässerung, das Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern und die Handwerkskammer Kaiserslautern unterstützen das Projekt. Aufgrund der Haushaltslage der Stadt konnte es erst durch die Fördermittel aus dem KIPKI-Projekt umgesetzt werden.
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